Die Idee zur Gründung einer Stiftung durch den Mieterbund Darmstadt entstand bereits im Jahr 2006. Die Hartz-IV-Gesetze hatten bereits deutlich ihre Spuren auch in der Arbeit eines Mieterbundes hinterlassen. Bei vielen Informationsveranstaltungen und in der Alltagsarbeit der Beratungsstelle musste die traurige Erfahrung gemacht werden, dass die Zahl der Mieter, die sich noch nicht einmal den Beitrag für einen Mieterverein leisten können, zunimmt.
Viele fühlen sich zusätzlich zur eigenen wirtschaftlichen Misere noch hilflos den Forderungen ihres Vermieters, der Energieversorger oder auch der Sozialträger ausgeliefert. Das lähmende Gefühl: Niemand hilft mir! bestimmt zunehmend das Leben.
Die Mitglieder des Mieterbundes, die durch ihre solidarischen Mitgliedsbeiträge das finanzielle Fundament der Arbeit legen, erwarten zwar auch, dass bedürftige Mieter rückhaltlos unterstützt werden. In der Alltagsarbeit der Beratungsstelle eines Mieterbundes ist allerdings bei verantwortungsbewusster Sicht auch klar, dass der Einsatz der Mittel in erster Linie den Mitgliedern des Vereins zu Gute kommen muss.
Um diesem Dilemma zu entgehen hat der Mieterbund Darmstadt jetzt den Weg eingeschlagen, den viele Privatleute und Organisationen zumindest seit Änderung des Stiftungsrechts im Jahr 2000 beschritten haben. Durch die Mitgliederversammlung wurde im Februar 2007 die "Darmstädter Mieterstiftung - DaMit" ins Leben gerufen. Sie soll künftig bei der Umsetzung von Aufgaben einspringen, die vom normalen Geschäftsbetrieb eines Mietervereins weder personell noch wirtschaftlich übernommen werden können, weil sie über den eigentlichen Aufgabenbereich hinausgehen. Der Mieterbund Darmstadt sowie ein weiterer privater Stifter haben den finanziellen Grundstock der Stiftung gelegt. Dieses Stiftungsvermögen, wie auch der Stiftungswille, sind unantastbar und müssen zur Erreichung der Stiftungszwecke, dem Herzstück der Stiftung, erhalten bleiben.
Bleibt die Hoffnung auf weitere Spenden oder Zustiftungen von Bürgern oder Einrichtungen in Darmstadt und Umgebung, die sich mit dem Mieterbund Darmstadt und seinen Zielen verbunden fühlen.
Die Gemeinnützigkeit der Stiftung ist anerkannt. Spenden können jederzeit steuerbegünstigt abgesetzt werden. Eine Spendenquittung erteilt die Stiftung. Welche Projekte mit der Stiftung letztendlich ins Leben gerufen werden können, hängt in erster Linie auch davon ab, wie sich die Stiftung wirtschaftlich entwickeln wird. Wir vertrauen auf das soziale Engagement der Darmstädter Bürger und ihr Wissen um die politisch verantwortungsbewusste Arbeit des Mieterbundes.
Es gibt viele gute Gründe, eine derartige Stiftung ins Leben zu rufen. Die Unterstützung Not leidender Mieter durch Beratung und Unterstützung, Hilfe bei Wohnungsräumungen, Verhandlungen mit Sozialträgern, kurzfristige Abwendung von angedrohten Strom-, Wasser- und Gassperren und vor allem auch dem Einsatz von Mitarbeitern vor Ort ist nur ein Teil dessen, was sinnvoll und notwendig wäre. Bestimmende Grundidee für alle Projekte ist immer, über den Einzelfall hinaus zu erreichen, dass der politisch wachsame öffentliche Blick auf existentielle Probleme des regionalen Wohnungsmarktes gelenkt wird. Die Finanzierung von Kampagnen, um die Öffentlichkeit auf wohnungspolitisch wichtige Themen aufmerksam zu machen, wird deshalb ein weiteres wichtiges Feld für die Stiftung sein.
Es gibt viele gute Gründe, eine derartige Stiftung ins Leben zu rufen. Und es gibt eben so viele gute Gründe, einen kleinen Beitrag zu leisten, damit die Stiftung mit Leben erfüllt werden kann. Wir bauen auf Sie!
Auch Schwächere brauchen eine Chance.