Wer fliegen will,
braucht Profis am Boden.

Mängel über Mängel zeichnen ein wenig schmeichelhaftes Bild von Wohnungsbaugesellschaften und anderen Vermietern

Rund 3.556 Rechtsgespräche von insgesamt 15.684 Beratungen mussten im Jahr 2012 rund um das Thema Mängel geführt werden. Damit rangieren die Probleme der Mieter mit unzureichend funktionierenden Heizungen, verschimmelten Wänden, undichten Fenstern und vielem mehr mit 22,7 Prozent auf Platz zwei der Top-Ten-Liste des Mieterbunds Darmstadt.

Rund 29,8 Prozent der Beratungen entfielen auf den seit Jahren ungebrochenen Spitzenreiter Heiz- und Nebenkosten. Auffällig ist, dass die ebenfalls bereits seit vielen Jahren auf Platz zwei fest gebuchten Beratungen zu Mängeln der Mietsache kontinuierlich im Steigen begriffen sind.

Angesichts großer Sanierungsvorhaben und vielfältiger Förderungen energetischer Maßnahmen zur Eindämmung des CO 2 Ausstoßes ein erstaunliches Ergebnis. Es zeigt, dass viele Mieter vor allem des Altbaus oft komplett im Stich gelassen werden und manche Gebäude regelrecht verkommen. Instandhaltungsrückstau nennen Fachleute das, was für viele Mieter eine erhebliche Einbuße an Lebensqualität im Alltag bedeutet. Und immer häufiger werden diese Instandhaltungsrückstaus dann im Rahmen gigantischer Sanierungsvorhaben sozusagen mit beseitigt. Steigende Mieten inbegriffen.

Einen unrühmlichen Faktor spielen dabei vor allem auch die Wohnungsbaugesellschaften, die häufig am hartnäckigsten und längsten Mängelrügen ihrer Mieter ignorieren. Dass durch das lange Hinauszögern notwendiger Reparaturen auch Schäden an der Bausubstanz entstehen, scheint dabei ein geringes Argument zu sein.

Unangenehm fällt auch auf, dass der Anteil der Mängel-Beratungen wegen Feuchtigkeit und Schimmelbildung in den Wohnungen in der Tendenz steigend ist. Vor allem die Wintermonate bringen zunehmend deutlich ans Licht, dass viele Altbauten über völlig unzureichende Wärmeisolierung der Außenwände verfügen und sich deshalb auch bei noch so ausreichender Lüftung der Bewohner Schimmel bildet. Die hohen Heizkosten scheinen das Problem noch zu verstärken, denn der wirtschaftliche Zwang vieler Bewohner, Heizkosten zu sparen, gepaart mit schlechter Wärmedämmung der Wände führt fast zwangsläufig zu Schimmelbildung an den Außenwänden.

Steigende Tendenzen zeigen auch die Beratungen wegen Kautionsrückzahlung. Mangels ausreichender gesetzlicher Regelung der Rückzahlungsfrist für den Vermieter wird die Kaution regelmäßig nicht, unvollständig oder auch erst nach mehreren Mahnungen an die Mieter zurück gezahlt. Allein im Jahr 2012 wurden knapp 900 Beratungen zum Thema Kaution geführt.

Die Top-Ten der Beratungsgründe

Mehr als 13.000 Beratungen werden jährlich in der Hauptgeschäftsstelle des Mietervereins sowie seinen sechs Außenstellen abgearbeitet.

Dabei bietet sich an der Spitze ein schon fast homogenes Bild. Wie auch schon in den Vorjahren stehen auf Platz 1 der Liste die Beratungen zu Heiz- Und Nebenkosten. Kein Wunder angesichts stetig steigender Energiepreise. Dicht gefolgt von den Beratungen zu Mängeln in der Wohnung.

Erstmals auf Platz 4 haben es in den letzten Jahren auch die Probleme der Mieter um die Rückzahlung ihrer Kaution geschafft.

Wer sich für weitere Informationen zur Beratungstatistik und die sonstigen Aktivitäten des Vereines interessiert ist als Gast auf unserer Jahreshauptversammlung herzlich willkommen.

Grafik zur Beratungstopten