Heizspiegel für Deutschland

Heizkosten 2022 um bis zu 81 Prozent gestiegen

Heizspiegel für Deutschland zu Heizkosten und Energieverbrauch in Privathaushalten veröffentlicht

90 Prozent der Haushalte können Kosten senken – um bis zu 1.270 Euro im JahrFür 2023 wird leichter Rückgang der Heizkosten erwartet

Die Kosten fürs Heizen sind im Jahr 2022 je nach Energieträger um bis zu 81 Prozent gestiegen. Das zeigt der aktuelle Heizspiegel für Deutschland www.heizspiegel.de der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. Für die deutschlandweiten Vergleichswerte zum Heizen wurden über 250.000 Energierechnungen und Heizkostenabrechnungen ausgewertet. Ein durchschnittlicher Haushalt im Mehrfamilienhaus (70-m²-Wohnung) muss fürs Heizen mit Gas 1.475 Euro bezahlen. Das sind 80 Prozent mehr als im Jahr 2021. Auch die Heizkosten für Holzpellets (+ 81 Prozent), Wärmepumpe (+ 50 Prozent) und Heizöl (+ 48 Prozent) sind deutlich gestiegen. Fernwärme ist dagegen nur leicht teurer geworden (+ 5 Prozent). Grund für die höheren Heizkosten sind die während der Energiekrise für alle Energieträger stark gestiegenen Preise. Das deutlich wärmere Wetter im Winter und die Soforthilfe im Dezember konnten den Kostenanstieg geringfügig abmildern.

Niedrigere Heizkosten für 2023, aber immer noch über Vorkrisen-Niveau

Für das laufende Jahr erwartet co2online leicht niedrigere Heizkosten, weil die Energiepreise wieder sinken. Laut der Auswertung wird Heizen mit Gas gegenüber 2022 um 11 Prozent günstiger. Die Kosten fürs Heizen mit Holzpellets (- 17 Prozent) und Heizöl (- 19 Prozent) gehen ebenfalls zurück. Am stärksten sinken die Kosten fürs Heizen mit Wärmepumpe (- 20 Prozent). Grund dafür ist ein wieder größeres Angebot an Wärmepumpen-Stromtarifen. Lediglich für Fernwärme werden Kunden 2023 voraussichtlich mehr bezahlen müssen (+ 10 Prozent).

90 Prozent der Haushalte können Kosten noch senken

Trotz gesunkener Energiepreise und Preisbremsen liegen die Kosten für das laufende Jahr noch immer über dem Vorkrisen-Niveau. Energie sparen lohnt sich daher weiterhin. 90 Prozent aller Haushalte können durch Verhaltensänderung und Modernisierung Heizenergie sparen: in einem durchschnittlichen Haushalt bis zu 1.270 Euro. Deutschlandweit sind Einsparungen von 22 Milliarden Euro pro Jahr möglich. „Die meisten Menschen schätzen ihren Verbrauch und den Einfluss schon kleinster Maßnahmen auf die Kosten falsch ein – oder verstehen ihre Heizkostenabrechnung nicht. Bei hohen Energiepreisen ist das verheerend“, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz: „

Heizkosten sparen beginnt mit dem Prüfen der Abrechnung: Wer den eigenen Verbrauch auf heizspiegel.de analysiert und die dort empfohlenen Maßnahmen umsetzt, kann die Heizkosten dauerhaft senken.“ „Die Heizkosten sind im vergangenen Jahr für die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher enorm gestiegen“, sagt Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes (DMB): „Auch in Zukunft werden sie vor allem für fossile Brennstoffe hoch bleiben, so dass sich mit Blick auf die kommende Heizsaison jede Einsparung im Haushalt mehr denn je lohnt. Der kostenlose Heizspiegel bietet hier schnelle Hilfe, um das individuelle Einsparpotenzial zu ermitteln.“ Über den Heizspiegel und co2online Der Heizspiegel für Deutschland (www.heizspiegel.de) wird von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online erstellt und herausgegeben. Er informiert Verbraucher seit 2004 über Sparpotenziale rund ums Heizen und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Partner des Heizspiegels ist der Deutsche Mieterbund e. V. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 50 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Die Handlungsimpulse, die diese Aktionen auslösen, tragen messbar zur CO -Minderung bei. Im Fokus stehen Strom- und Heizenergie in Gebäuden, Modernisierung, Bau sowie Hilfe im Umgang mit Fördermitteln. Unterstützt wird co2online von der Europäischen Kommission, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

Heizen mit Gas doppelt so teuer wie 2020 – enormes Sparpotenzial für Haushalte

  • für durchschnittliche Wohnung
  • 135 Euro mehr Heizkosten in 2021 und voraussichtlich 550 Euro mehr in 2022 Hauptgrund sind höhere Energiepreise
  • individuelles Sparpotenzial kostenlos online ermitteln

Die Heizkosten sind schon im vergangenen Jahr, also zu Beginn der Energiekrise, über alle Energieträger gestiegen – und werden in diesem Jahr noch deutlich höher ausfallen. Das zeigt der neue Heizspiegel (www.heizspiegel.de) der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online mit der Auswertung aktueller Verbrauchswerte.

Besonders stark steigen die Kosten für Heizungen mit Gas, Öl und Strom, wie die Analyse zeigt. Grundlage dafür sind mehr als 190.000 Abrechnungen für das Jahr 2021 sowie aktuelle Preis- und Wetterdaten. Gründe für die steigenden Heizkosten sind demnach vor allem höhere Energiepreise, bei fossilen Energieträgern zusätzlich der CO2-Preis.

Heizen mit Gas innerhalb von zwei Jahren doppelt so teuer

Für eine durchschnittliche 70 Quadratmeter große Wohnung mit Gasheizung ist für das vergangene Jahr mit Mehrkosten von 135 Euro (+ 20 Prozent) zu rechnen. Für das laufende Jahr geht die Analyse von weiteren Mehrkosten von rund 550 Euro (+ 67 Prozent) aus. Heizen mit Gas wird innerhalb von zwei Jahren doppelt so teuer. Wer eine Ölheizung nutzt, muss sogar 130 Prozent mehr zahlen: 320 Euro (+ 51 Prozent) zusätzlich für das vergangene und voraussichtlich 495 Euro (+ 53 Prozent) mehr für 2022. Auch mit Fernwärme, Wärmepumpe und Holzpellets ist für beide Jahre mit höheren Heizkosten zu rechnen.

„Solch ein starker Anstieg der Heizkosten wurde seit der ersten Veröffentlichung des Heizspiegels im Jahr 2005 noch nie verzeichnet“, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. „Was im Durchschnitt schon sehr viel ist, kann im Einzelfall auch noch deutlich mehr sein. Dazu kommt: Bei vielen Haushalten werden die höheren Kosten in diesem Jahr erst mit der Abrechnung im Jahr 2023 ankommen. Prognosen sind wegen der hohen Dynamik an den Energiemärkten aktuell noch schwieriger als sonst. Aber mit der Auswertung tatsächlicher Verbräuche liefert der Heizspiegel deutschlandweit einzigartige Vergleichswerte und zeigt sehr deutlich, in welche Richtung es geht. Darauf sollten sich die Haushalte rechtzeitig einstellen und entsprechend handeln.“

Energieträger/
Heizsystem
Anstieg der
Heizkosten 2021
Prognose: Anstieg
der Heizkosten 2022
Erdgas + 20 % + 67 %
Heizöl + 51 % + 53 %
Fernwärme + 11 % + 8 %
Wärmepumpe + 15 % + 53 %
Holzpellets + 5 % + 54 %

Tabelle: Prozentualer Anstieg der Heizkosten für das Abrechnungsjahr 2021 und als Prognose für das Abrechnungsjahr 2022 in einer durchschnittlichen 70 m² großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus jeweils im Vergleich zum Vorjahr. Quelle: heizspiegel.de

Für die Heizkosten sind neben den Energiepreisen laut Heizspiegel auch der CO2-Preis und das Wetter entscheidend. So hat der Deutsche Wetterdienst für das vergangene Jahr etwas kühlere Temperaturen während der Heizsaison verzeichnet, für das laufende dagegen bisher etwas höhere. Der Anteil des CO2-Preises an den Heizkosten lag im Jahr 2021 für Erdgas bei 8 Prozent, für Heizöl bei 10 Prozent. Für das laufende Jahr sind dagegen mit weitem Abstand die Energiepreise die entscheidenden Faktoren für höhere Heizkosten.

640 bis 1.220 Euro weniger Heizkosten pro Jahr möglich

Der Heizspiegel zeigt auch, dass große Sparpotenziale noch nicht ausgeschöpft werden: Durch effizientes Heizen und eine energetische Sanierung lassen sich die Heizkosten senken. In einer Wohnung mit 70 Quadratmetern und Gaszentralheizung im Mehrfamilienhaus liegt das Sparpotenzial im Schnitt bei 640 Euro pro Jahr. Bei einem Einfamilienhaus mit 110 Quadratmetern ist eine durchschnittliche Ersparnis von 1.220 Euro möglich. Wie groß das eigene Sparpotenzial ist und wie es sich heben lässt, zeigt der kostenlose Heizkosten-Rechner auf www.heizspiegel.de.

„Die Bereitschaft zum Energiesparen ist in der Bevölkerung momentan so hoch wie nie. Gleichzeitig zeigt der Heizspiegel, dass 90 Prozent der Haushalte in Deutschland noch zu viel Heizenergie verbrauchen“, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz: „Die meisten Menschen schätzen ihren Verbrauch und den Einfluss schon kleinster Maßnahmen auf die Kosten falsch ein – oder verstehen ihre Heizkostenabrechnung nicht. Bei hohen Energiepreisen ist das verheerend! Heizkosten sparen beginnt mit dem Heizspiegel: Wer den eigenen Verbrauch auf heizspiegel.de prüft und die dort empfohlenen Maßnahmen umsetzt, kann die Heizkosten wirksam senken.“

„Angesichts der aktuell explodierenden Energiepreise ist der Heizspiegel ein ganz wichtiges Instrument für Verbraucherinnen und Verbraucher, um Energie zu sparen“, sagt Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbunds (DMB). „Er schafft Transparenz bei den Heizkosten und gibt einfache Hilfestellung, um Energieeinsparpotenziale zu finden und damit bares Geld zu sparen. Zahlreiche Menschen sind momentan mit hohen Energierechnungen konfrontiert. Der Heizspiegel hilft und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung, zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz.“

Über den Heizspiegel für Deutschland und co2online

Der Heizspiegel für Deutschland (www.heizspiegel.de) wird von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online umgesetzt. Er informiert Verbraucher seit 2004 über Sparpotenziale rund ums Heizen und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Partner des Heizspiegels ist der Deutsche Mieterbund e. V.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 40 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und Praxis Checks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Die Handlungsimpulse, die diese Aktionen auslösen, tragen messbar zur CO2-Minderung bei. Im Fokus stehen Strom- und Heizenergie in Gebäuden, Modernisierung, Bau sowie Hilfe im Umgang mit Fördermitteln. Unterstützt wird co2online von der Europäischen Kommission, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

Heizkosten in 2020 gesunken, aber dieses Jahr wird´s deutlich teurer – vor allem mit Öl und Gas

Prognose für 2021: Kosten steigen im Schnitt um 13 Prozent

5 Prozent weniger Heizkosten im vergangenen Abrechnungsjahr

Sparpotenzial von 490 Euro pro Jahr in durchschnittlicher Wohnung

Verbraucher müssen mit stark steigenden Heizkosten rechnen. Das geht aus dem neuen Heizspiegel (www.heizspiegel.de) der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online hervor. Die umfangreiche Daten-Analyse zeigt, dass die Heizkosten zwar im vergangenen Jahr gesunken sind: bei einer durchschnittlichen Wohnung um 35 Euro (5 Prozent). Für das laufende Jahr sind allerdings deutliche Mehrkosten zu erwarten: durchschnittlich 90 Euro (13 Prozent). Gründe dafür sind steigende Energiepreise, kühleres Wetter und der CO2-Preis.

Heizen mit Öl: im Schnitt über 40 Prozent teurer

Hauptgrund sind Schwankungen bei den Energiepreisen. Vor allem der Preis für Heizöl ist erst gefallen und nun wieder kräftig angestiegen. Das wirkt sich auf die Heizkosten mit Heizöl aus: von minus 27 Prozent im Jahr 2020 zu voraussichtlich plus 44 Prozent in diesem Jahr.

Milderes Wetter hat im Jahr 2020 ebenfalls zu niedrigeren Heizkosten geführt. Der Mehrverbrauch privater Haushalte durch die Corona-Pandemie hat in den Jahren 2020 und 2021 nur wenig ausgemacht.

Heizkosten 2021: 3 bis 44 Prozent höher

Bei den gängigsten Heizsystemen sind die durchschnittlichen Heizkosten im Jahr 2020 niedriger ausgefallen. Für 2021 ist bei allen mit zum Teil deutlichen Mehrkosten zu rechnen; nicht nur wegen höherer Energiepreise und kühlerem Wetter, sondern auch durch den CO2-Preis. Damit setzt die Bundesregierung einen Anreiz für den Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Energien. Dadurch sinken die CO2-Emissionen.

Veränderung der Heizkosten einer durchschnittlichen Wohnung gegenüber Vorjahr

  2020 2021
Erdgas - 5 % + 13 %
Heizöl - 27 % + 44 %
Fernwärme - 2 %

+ 9 %

Wärmepumpe - 1 % + 7 %
Holzpellets - 6 % + 3 %

 

Heizkosten senken: 490 Euro pro Jahr sparen

Das Sparpotenzial liegt in einer Wohnung laut Heizspiegel im Schnitt bei 490 Euro pro Jahr. Am meisten bringen das Sanieren und der Umstieg auf erneuerbare Energien. Wie groß das persönliche Sparpotenzial in einer Wohnung oder einem Haus ist, lässt sich auf www.heizspiegel.de berechnen.

Heizen mit erneuerbaren Energien: für niedrigere Kosten und bessere Planbarkeit

„Seit diesem Jahr fällt fürs Heizen ein CO2-Preis an. Der steigt von Jahr zu Jahr. Dadurch werden vor allem Heizöl und Erdgas immer teurer“, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz: „Dazu kommen starke Preisschwankungen. Langfristiges Planen mit Heizöl und Erdgas wird so immer schwieriger – neben dem Klimaschutz ein Grund mehr, jetzt auch bei der Heizung den Umstieg auf erneuerbare Energien zu prüfen.“

„Der Heizspiegel ist ein wichtiges Instrument für Verbraucher und Verbraucherinnen, um Heizkosten und Einsparpotenziale im Blick zu behalten“, sagt Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbunds (DMB). „Ein geringerer Verbrauch spart Geld. Das fällt vor allem dann ins Gewicht, wenn die Heizkosten besonders hoch sind. Doch auch unabhängig von den Kosten, sollte nicht unnötig geheizt werden. Denn ein sparsamer Verbrauch bedeutet gleichzeitig einen Beitrag für den Klimaschutz.“   

„Jeder kann durch energieeffizientes Verhalten dazu beitragen, CO2-Emissionen zu reduzieren – und spart dabei noch Geld. Wie das gehen kann, zeigt der informative und kompakte Heizspiegel“, sagt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen e. V. (VKU).

Grundlage für den Heizspiegel sind über 123.000 Datensätze aus zentral beheizten Wohngebäuden in ganz Deutschland aus dem Jahr 2020. Als durchschnittliche Wohnung wird für den Heizspiegel eine Wohnung in einem typischen Mehrfamilienhaus mit 70 Quadratmetern Wohnfläche und Erdgas-Zentralheizung angenommen.

Über den Heizspiegel

Der Heizspiegel für Deutschland ist ein Angebot von co2online und wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Er entsteht in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund e. V. und dem Verband kommunaler Unternehmen e. V. Über Hintergründe zur Analyse und Datenerhebung informiert www.heizspiegel.de. Dort erfahren Verbraucher im Online-Heizkostenrechner auch, ob sie beim Heizen sparen können.

Heizspiegel-Flyer 2021
Tabellen Verbrauch/Kosten
Heizkostenentwicklung seit 2005

Heizspiegel-Flyer für verschiedene Baualtersklassen:

ab 2002
1995 bis 2001
1984 bis 1994
1978 bis 1983
bis 1977

Heizkosten steigen – Sanierung und Umstieg auf Erneuerbare bieten Sparpotenzial

720 Euro Heizkosten in einer durchschnittlichen 70-Quadratmeter-Wohnung (+ 2,9 Prozent) / Bis zu 45 Prozent Zuschuss für Wechsel des Energieträgers / Für nicht fossile Energieträger kein CO2-Preis ab 2021

Verbraucher müssen für das Abrechnungsjahr 2019 mit höheren Heizkosten rechnen. Das zeigt der Heizspiegel für Deutschland 2020, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online heute veröffentlicht hat. Die Kosten für eine erdgasbeheizte 70-Quadratmeter-Wohnung liegen durchschnittlich bei 720 Euro.

Damit stiegen die Heizkosten im Jahr 2019 im Schnitt um 20 Euro (+ 2,9 Prozent). Maßgeblich dafür waren das kühle Wetter und die mäßig gestiegenen Erdgaspreise (+ 3,4 Prozent). Für die Analyse wurden mehr als 147.000 Datensätze aus zentral beheizten Wohngebäuden in ganz Deutschland ausgewertet.

Auch Heizen mit Öl, Fernwärme und Wärmepumpe teurer

Die Kosten für das Heizen mit Öl, Fernwärme und Wärmepumpe zogen in der Heizsaison 2019 ebenfalls an (Heizöl: 855 Euro / + 1 Prozent, Fernwärme: 890 Euro / + 3,5 Prozent, Wärmepumpe: 735 Euro / + 7,3 Prozent). Erstmals wurden Holzpellets in die Analyse aufgenommen. Mit diesem Energieträger kostete das Beheizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung im Schnitt 590 Euro. Grund für die gestiegenen Kosten waren neben dem kühleren Wetter auch die höheren Preise für Fernwärme (+ 2,2 Prozent) und Strom für Wärmepumpen (+ 3,8 Prozent). Der Preis für Heizöl sank leicht (- 2 Prozent).

Prognose: Erdgas-Heizkosten voraussichtlich stabil

Die Vorausschau für den Abrechnungszeitraum 2020 zeigt: Verbraucher, die mit Erdgas heizen, können mit stabilen Kosten rechnen. Wie die Heiz-Experten von co2online prognostizieren, steigen die Kosten für das Heizen mit Wärmepumpen weiter (circa + 4 Prozent), während die für Fernwärme (circa - 2 Prozent), Holzpellets (circa - 4 Prozent) und Heizöl (circa - 18 Prozent) voraussichtlich sinken.

Umstieg auf Erneuerbare hilft, Geld und CO2 zu sparen

Auf erneuerbare Energieträger zu setzen lohnt sich: Ab 2021 sparen Eigentümer, die auf nicht fossile Energieträger umsteigen, den CO2-Preis. Zudem sind bis zu 45 Prozent der Kosten für den Umstieg staatlich förderfähig. Wie der Blick auf den aktuellen Heizspiegel zeigt, bleibt auch die energetische Sanierung ein wesentlicher Baustein fürs Energiesparen: Bewohner einer durchschnittlichen Wohnung in sanierten Gebäuden zahlen bis zu 545 Euro weniger fürs Heizen als die in unsanierten.

„Sanierung ist der schlummernde Riese fürs Energiesparen“

„Die energetische Gebäudesanierung und Optimierungen im Bestand sind der schlummernde Riese fürs Energiesparen und für den Klimaschutz“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Wir erleben immer wieder, dass vielen Verbrauchern dieses Potenzial noch nicht bewusst ist. Mit co2online können sie den ersten Schritt gehen, um ihren CO2-Fußabdruck ein ganzes Stück zu verkleinern.“

„Um Mieter nicht zusätzlich zu belasten, sollten Sanierungen warmmietenneutral erfolgen“, sagt Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes (DMB). „Nur Eigentümer können die Heizungsanlage erneuern und so die Voraussetzungen für einen geringeren Verbrauch schaffen. Durch bewusstes Heizen und Lüften können auch Mieter geringfügig sparen, allerdings ist dafür eine transparente Heizkostenabrechnung mit der korrekten Angabe der individuellen Verbräuche elementar.“

„Die aktive Nutzung des Heizspiegels in der Kundenkommunikation zahlt dabei auf ein klimafreundliches Verhalten der Kundinnen und Kunden ein. Kommunale Energieversorger können die Verbraucher dabei mit ihren Energiedienstleistungen unterstützen. So kann jeder Einzelne durch richtiges und effizientes Heizen CO2 senken und damit zum Erreichen der Klimaziele beitragen“, sagt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen e. V. (VKU).

Einfach Heizkosten prüfen und sparen: www.heizspiegel.de

Der Heizspiegel für Deutschland ist ein Angebot von co2online und wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Es entsteht in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund e. V. und dem Verband kommunaler Unternehmen e. V. Über Hintergründe zur Analyse und Datenerhebung informiert www.heizspiegel.de. Dort erfahren Verbraucher im Online-Heizkostenrechner auch, ob sie beim Heizen sparen können.

Heizspiegel-Flyer 2020
Tabellen Verbrauch/Kosten
Heizkostenentwicklung seit 2005

Heizspiegel-Flyer für verschiedene Baualtersklassen:

ab 2002
1995 bis 2001
1984 bis 1994
1978 bis 1983
bis 1977

Neuer Heizspiegel: In energetisch sanierten Häusern kostet Heizen nur halb so viel

Abrechnung 2018: Heizkostenspanne für Vergleichswohnung zwischen 470 und 980 Euro
Heizöl wieder teurer, Erdgas und Wärmepumpe am günstigsten
Prognose für 2019: Heizkosten steigen

700 Euro – so hoch waren die durchschnittlichen Heizkosten in einer 70 Quadratmeter großen Vergleichswohnung im vergangenen Jahr. Vor allem aufgrund des Sanierungsstandes gibt es jedoch große Unterschiede. Während Bewohner in energetisch guten Häusern im Schnitt 470 Euro zahlten, war es in energetisch schlechteren Häusern mehr als doppelt so viel: 980 Euro. Das zeigt der Heizspiegel für Deutschland 2019, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online heute im Auftrag des Bundesumweltministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund e. V. sowie dem Verband kommunaler Unternehmen e. V. im Rahmen der Kampagne „Mein Klimaschutz“ veröffentlicht hat.

Verbraucher können auf www.heizspiegel.de und www.mieterbund.de kostenlos und mit geringem Aufwand prüfen, wo sie mit ihren Heizkosten im Vergleich zu ähnlichen Haushalten stehen. Auch der Heizspiegel-Flyer ermöglicht eine erste Einschätzung. Dieser ist bundesweit bei vielen Mietervereinen, Stadtwerken sowie Städten und Gemeinden erhältlich.

Heizen mit Heizöl 2018 nochmal teurer

Heizöl ist der einzige Energieträger, bei dem die Preise im vergangenen Kalenderjahr deutlich gestiegen sind. In der 70 Quadratmeter großen Vergleichswohnung mit Heizöl-Zentralheizung zahlten Bewohner im Schnitt 845 Euro. Das sind 95 Euro mehr als im Jahr davor – ein Anstieg von mehr als 10 Prozent.Ein Grund mehr für Verbraucher, die Ölheizung zu tauschen und auf klimafreundlichere Alternativen zu setzen.Die durchschnittlichen Kosten in der Vergleichswohnung mit Erdgas-Zentralheizung sanken auf 700 Euro (minus 50 Euro). Bei Fernwärme waren es 860 Euro (minus 35 Euro). Dies lag vor allem daran, dass es 2018 deutlich milder war als im Jahr davor. In Häusern mit Wärmepumpe wurden 685 Euro gezahlt (erstmals berücksichtigt).

Prognose 2019: Heizkosten steigen

Trotz leicht sinkender Heizöl-Preise werden die Heizkosten von ölbeheizten Häusern in diesem Jahr voraussichtlich auf dem hohen Niveau von 2018 bleiben. Grund dafür ist die etwas kältere Witterung. Bei allen anderen Heizungsarten müssen Verbraucher dagegen mit etwas höheren Kosten als 2018 rechnen: In Häusern mit Erdgasheizung dürften die Heizkosten um rund 5 Prozent steigen, bei Fernwärme um 6 Prozent, bei Wärmepumpen um 3 Prozent.

Sanierungsstand: wichtigster Faktor für Heizkosten und Klimaschutz

„Wenn es um Heizkosten geht, schauen viele nur auf die Entwicklung der Energiepreise und auf das Wetter. Dabei ist der Sanierungsstand eines Hauses der entscheidende Faktor für Heizkosten und den Klimaschutz“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „In einem energetisch schlechteren Haus sind die Heizkosten im Schnitt mehr als doppelt so hoch wie in einem energetisch guten Haus.“

Auch die CO2-Emissionen sind in sanierten Gebäuden deutlich geringer. In einem energetisch sanierten Mehrfamilienhaus mit Erdgas-Zentralheizung entstehen in einer 70-Quadratmeter-Wohnung pro Jahr etwa 1,5 Tonnen klimaschädliches CO2 durchs Heizen. In einem energetisch schlechteren Gebäude sind es im Schnitt 3,8 Tonnen. Um diesen CO2-Unterschied zu kompensieren, müssten rund 200 Bäume zusätzlich gepflanzt werden.

Mieterbund: Mieter können eigenes Einsparpotenzial nutzen

Mieter haben zwar wenig Einfluss auf den Sanierungsstand eines Hauses, dennoch können sie in vielen Fällen ihre Heizkosten senken. Darauf weist Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten hin: „Für Mieter wird es immer wichtiger, den Heizenergieverbrauch ihres Hauses richtig einzuschätzen und durch cleveres Heizen ihr eigenes Sparpotenzial zu erkennen und zu nutzen. Der Heizspiegel hilft dabei. Mit ihm finden Mieter online genau heraus, wie viel sie in der eigenen Wohnung sparen können – und wie das geht.“

Rechner für Heizkosten und Tipps zum Sparen

Mit einem kostenlosen Heizkostenrechner erfahren Mieter und Eigentümer auf www.heizspiegel.de, wie ihre Wohnung oder ihr Haus bei Heizkosten und Heizenergieverbrauch abschneidet. Außerdem finden sie dort zahlreiche Tipps zum Senken ihrer Heizkosten.

Weitere Daten und Hintergründe zum Heizspiegel

Was ist die Vergleichswohnung?

Als Vergleichswohnung wird eine 70 Quadratmeter große Wohnung bezeichnet, die in einem 501 bis 1.000 Quadratmeter großen, durchschnittlichen Mehrfamilienhaus liegt. Falls nicht anders angegeben, wird sie zentral mit Erdgas beheizt.

Warum wurden Wärmepumpen in den Heizspiegel aufgenommen?

Wärmepumpen kommen inzwischen bei jedem vierten Neubau zum Einsatz. Deshalb wurden sie in diesem Jahr zum ersten Mal in den Heizspiegel aufgenommen. Andere Energieträger/Heizsysteme wie Biomasse- und Nachtspeicherheizungen werden deutlich seltener genutzt und sind darum bisher nicht Teil der Heizspiegel-Auswertung.

Wie wird die Prognose für 2019 berechnet?

Die Prognose von co2online für 2019 berücksichtigt wetterbedingte Veränderungen und die Entwicklung der Energiepreise.

  • Die Temperaturen in der Heizperiode 2019 werden im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 2 Prozent niedriger sein. Damit steigt der Heizenergiebedarf, vor allem in weniger gut sanierten Häusern.
  • Die mittleren Energiepreise entwickeln sich aktuell unterschiedlich: Der Heizölpreis sinkt voraussichtlich um 2 Prozent. Allerdings unterliegt dieser Preis starken Schwankungen, da er von politischen Entwicklungen und dem internationalen Markt abhängig ist. Bei allen anderen Energieträgern sind 2019 im Schnitt steigende Preise zu erwarten: Bei Erdgas beträgt der Anstieg voraussichtlich 3,5 Prozent, bei Fernwärme 4 Prozent und bei Wärmepumpen (Strommix) 3 Prozent.

Welchen Einfluss haben die Emissionswerte verschiedener Energieträger und Heizsysteme auf die CO2-Emissionen eines Hauses?

Energieträger beziehungsweise Heizsysteme haben unterschiedliche CO2-Emissionswerte. Das heißt: Pro Kilowattstunde (kWh) erzeugter Heizwärme entstehen unterschiedliche Mengen klimaschädliches CO2*:

  • Wärmepumpe: 170 g/kWh
  • Fernwärme: 198 g/kWh
  • Erdgas: 250 g/kWh
  • Heizöl: 319 g/kWh

* Mit CO2 sind immer CO2-Äquivalente gemeint. Der CO2-Emissionswert für den Wärmepumpen-Strommix beträgt 524 g/kWh. Da Wärmepumpen mit jeder eingesetzten Kilowattstunde Strom in der Regel 2,5 bis 3,5 Kilowattstunden Wärme erzeugen, entsteht ein niedrigerer Emissionswert für Heizwärme. Mit dem zunehmenden Anstieg des erneuerbaren Stromanteils verbessert sich auch der Emissionswert der Wärmepumpen weiter. Daten: GEMIS 4.95 / 5.0, UBA, www.heizspiegel.de

Öl-Heizungen schneiden hier also vergleichsweise schlecht ab. Hinzu kommt, dass ölbeheizte Häuser im Schnitt älter sind und über schlechtere Energiestandards verfügen als Häuser mit Erdgas-, Fernwärme- oder Wärmepumpenheizung. Deshalb haben sie oft auch noch einen vergleichsweise hohen Heizenergiebedarf.

Wie wird die Spanne der Heizkosten berechnet?

Die Spanne der Heizkosten ergibt sich aus einem Vergleich der Heizspiegel-Kategorien „niedrig“ und „erhöht“. Dabei werden die in der jeweiligen Kategorie angegebenen Kosten pro Quadratmeter mit 70 multipliziert (Größe der Vergleichswohnung). Für das Abrechnungsjahr 2018 ergeben sich folgende Spannen:

  • Erdgas: 470 bis 980 Euro
  • Heizöl: 590 bis 1.175 Euro
  • Fernwärme: 580 bis 1.335 Euro
  • Wärmepumpe: 485 bis 1.360 Euro

Häuser mit Wärmepumpen sind im Schnitt moderner als Häuser, die mit Erdgas, Fernwärme oder Heizöl beheizt werden. Sie haben einen besseren Effizienzstandard und dadurch einen geringeren Verbrauch. Der Heizspiegel zeigt aber auch eine besonders große Kostenspanne bei Wärmepumpen. Dies liegt vermutlich daran, dass zwar viele Wärmepumpen sehr gut arbeiten – allerdings auch viele noch nicht optimal laufen. Hausbesitzer mit hohen Wärmepumpen-Kosten können zunächst die Jahresarbeitszahl ermitteln. Wird aus dem eingesetzten Strom nicht mindestens 2,5 Mal so viel Heizwärme gewonnen, sollte ein Energieberater die Anlage prüfen.

Über den Heizspiegel für Deutschland und seine Vergleichswerte

Der Heizspiegel für Deutschland (www.heizspiegel.de) ist ein Projekt von co2online, unterstützt durch die Kampagne „Mein Klimaschutz“ im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Er entsteht in Kooperation mit dem Deutschen Mieterbund e. V. sowie dem Verband kommunaler Unternehmen e.V. und wird seit 2005 jedes Jahr von co2online realisiert.

Der Heizspiegel lässt sich auf Wohngebäude anwenden, die zentral mit Erdgas, Heizöl, Fernwärme oder Wärmepumpe beheizt werden. In den Vergleichswerten sind die Anteile für Raumwärme (Heizen) und für die Warmwasserbereitung enthalten. Für den Heizspiegel 2019 hat co2online 102.610 Gebäudedaten zentral beheizter Wohngebäude aus ganz Deutschland ausgewertet. 

Über „Mein Klimaschutz“ und co2online

„Mein Klimaschutz“ ist eine Mitmachkampagne realisiert von co2online im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (http://www.co2online.de) setzt sich für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Seit 2003 helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren.

Heizspiegelflyer 2019
Tabellen Verbrauch/Kosten  
Heizkostenvergleich 2017 - 2019   
Heizkostenentwicklung seit 2005

Heizspiegel-Flyer für verschiedene Baualtersklassen:

ab 2002
1995 bis 2001
1984 bis 1994
1978 bis 1983
bis 1977