Im Rahmen seiner öffentlichen Veranstaltung vor der jährlichen Mitgliederversammlung wird sich der Mieterbund Darmstadt in diesem Jahr eines brandaktuellen Themas annehmen.
Man hat den Eindruck fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit findet mitten in Darmstadt einer der größten Akte von Mietervertreibung in der Wilhelminenpassage statt. Nachdem die Passage seit ihrer Übernahme durch den Darmstädter Unternehmer Gülsen im Jahr 2010 jahrelang verwahrloste, begann ab August 2013 eine systematische Vertreibung der Wohnungsmieter im Inneren der Passage.
Während die Stadt Darmstadt in Form ihres Gestaltungsbeirates bereits mehrfach über die äußeren Gestaltungspläne des neuen Eigentümers tagte, scheint von den Vorgängen im Inneren der Passage kaum jemand Notiz zu nehmen. Mittlerweile stehen in jeder Etage fünf bis sechs Wohnungen leer. Die verbliebenen Mieter kämpfen um ihr weiteres Wohnrecht und wehren sich gegen die Kündigungen und Räumungsklagen, mit denen der Eigentümer Gülsen sie überzieht.
Mehrfach scheiterte Gülsen mittlerweile vor Gericht. Nachdem die Klagen wegen angeblicher Behinderung einer wirtschaftlichen Verwertung des Gebäudes gleich zu Beginn abgewiesen wurden, versucht der in Roßdorf ansässige Unternehmer es jetzt mit einer Vielzahl von Eigenbedarfsklagen für sich und Familienmitglieder, die angeblich alle dringend Wohnraum in der Modernisierungsruine Wilhelminenpassage benötigen.
Über den Stand der Verfahren und die persönliche und rechtliche Situation der betroffenen Mieter berichten wir ab 15 Uhr in unserer Versammlung im Justus-Liebig-Haus.
Interessierte Gäste und Pressevertreter sind herzlich willkommen.